Die Kelten z�hlen zu den gr��ten V�lkern der europ�ischen Geschichte und Vorgeschichte; l�ngstehe Rom die bekannte Welt eroberte bewohnten keltisch sprechende V�lkerschaften mit vielen Gemeinsamkeiten - Sprache, Sitten und Gebr�uche, Kunst und Kultur - ein riesiges Gebiet. Sie lebten nicht blo� in Britannien und Irland, sondern erstreckten sich von Spanien und Frankreich bis nach S�ddeutschland, ins Alpenland und nach B�hmen hinein und drangen sp�ter nach Italien, auf den Balkan und bis mitten in die T�rkei vor.  

Es ist das erste Volk Europas n�rdlich der Alpen, �ber das es geschichtliche Aufzeichnungen gibt. Kein anderes Volk faszinierte die Geschichtsschreiber, Arch�ologen und Romanschreiber mehr.

Die Kelten, von den Griechen Galater, von den R�mern Gallier genannt und als furchterregende und gef�hrliche Barbaren dargestellt, treten in der schriftlichen �berlieferung erst um die Mitte des Vorchristlichen Jahrtausends aus dem Dunkel der Geschichte. Am 18. Juli 387 v. n.Z. vernichteten sie an der AlIia, einem Nebenfluss des Tibers, das r�mische Heer. Anschlie�end nahmen sie Rom ein und besetzten diese Stadt sieben Monate lang.  Nur durch die Zahlung eines riesigen L�segeldes gaben die Kelten das eingenommene Rom wieder frei und zogen weiter.

Kelten besa�en keine Schrift (zumindest keine allg. zu lesende, denn Ogahm ist eine Schriftform) und hinterlie�en darum keinerlei Texte, anhand deren sich das voreingenommene Bild der klassischen Autoren korrigieren lie�e. Heute aber bringt die Arch�ologie ihre Spuren zum Sprechen. Die moderne Arch�ologie gibt Aufschluss �ber viele Wesensz�ge und wirtschaftliche und religi�se Praktiken der keltischen Gesellschaft, welche die �berlieferten klassischen Texte unerw�hnt lassen. Insbesondere die Metallarbeiten der Kelten zeugen von einem technischen und k�nstlerischen K�nnen, das im vorgeschichtlichen Europa seines­gleichen sucht.  

Die Arch�ologie geht davon aus, dass die Fr�hzeit der Kelten schon in der ersten H�lfte des vorchristlichen Jahrtausends liegt und in jenen Zeitabschnitt f�hrte, welcher als Urnenfelderkultur (1200 -750 v. n.Z.) bezeichnet wird. Dies scheint sicher, auch wenn noch keine genaue Antwort auf die Frage gegeben werden kann, ab welchem Zeitpunkt die Kelten, als das zweite gro�e Urvolk" neben den Germanen, im pr�historischen Mitteleuropa lebten. Die arch�ologisch nachweisbaren Kulturbr�che dieser Zeit sprechen nicht gegen die Annahme, dass das gesamte vorchristliche Jahrtausend keltisch zu nennen ist. 

Auf die Urnenfelderkultur folgte die Hallstattzeit (Eisenzeit/ 750-5OO v.n.Z.), auf diese die La-Te'ne - Zeit (500-15 v. n.Z.). 

Im Unterschied zur bronzezeitlichen Epoche werden die Toten seit dem 13. Jh. v. n.Z. meist mit ihren Beigaben verbrannt und ihre Urnen in kleinen Grabgruben beigesetzt. Typisch f�r die Urnenfelderkultur sind auch gesellschaftliche Gliederungen und Siedlungsgewohnheiten, die in die sp�tere Zeit weiterwirken: Eine hochgestellte Kriegerschicht und gesch�tzte H�hensiedlungen inmitten der D�rfer des b�uerlichen Umlandes. 

W�hrend der Hallstattzeit wurde in Mitteleuropa Eisen zum wichtigsten Metall. Die Kelten erreichten darin eine hohe handwerkliche Fertigkeit. Kennzeichnend f�r diesen Zeitabschnitt ist wiederum eine �nderung in der Bestattungsart: Man errichtete den Toten h�lzerne Grabkammern, �ber die Grabh�gel aus Erde aufgeh�uft wurden. 

Die Phase des Umbruchs vom 6. zum 5. Jh. v.n.Z. scheint in den keltischen Siedlungsgebieten nicht spannungsfrei verlaufen zu sein. Innere Uneinigkeit und Streit waren wohl die Hauptursache f�r die gro�en Wanderbewegungen und Beutez�ge, die um 400 v. n.Z., in der fr�hen La-Tene-Zeit, einsetzten und in deren Verlauf die Kelten den mediterranen S�den und S�dosten eroberten. Auf diesen Wanderungen lernten sie die Siedlungsform der Stadt als Zentrum mediterraner Kultur kennen. Sie schufen n�rdlich der Alpen mit ihren Stadtgr�ndungen nach mittelmeerischem Vorbild abermals etwas g�nzlich Neues. �ber Oppida (lat. oppidum = fester Platz, Stadt) ist man Dank arch�ologischer Funde gut unterrichtet. Sie zeigen wichtige Bereiche des keltischen Alltags; die Gewinnung und die Verarbeitung von Eisen, die Herstellung von Drehkeramik, die Spezialisierung des Metallhandwerks und die Pr�gung des M�nzgeldes. 

Dem zunehmenden Druck germanischer Pl�nderungsz�ge ab dem 1. Jh. v. n.Z.. hielten die keltischen Oppida auf Dauer nicht stand. In der Folgezeit gingen alle gro�en Keltenst�dte unten. Wie zur Zeit der gro�en Wanderungen ver�dete das Land, so dass die R�mer bei der Eroberung des Voralpenlandes im Jahr 15 v. n.Z. leichtes Spiel hatten. 

Die Jahrhunderte keltischer Herrschaft und Besiedlung haben auch bei uns in Deutschland unausl�schliche Spuren hinterlassen, wenngleich sie im Bewusstsein der Menschen hinter der dominierenden, weitgehend auch vorschriftlichten Hinterlassenschaft der R�merzeit zur�ckgetreten sind. Die keltische Tradition ist bestenfalls im popul�ren Interesse an geheimnisvollen Keltenschanzen und H�gelgr�bern erhalten (siehe Truchtlaching, Echterdingen, Hochdorf bzw. Steinrab u.s.w.). Pr�gende Kulturleistungen werden dar�ber leicht vergessen, wie die technischen Fortschritte in der Eisen- und Glasverarbeitung, in der Salzgewinnung und dem Salztransport. 

Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass die Namen bedeutender r�mischer Lager, wie des sp�teren Kemptens, Straubings und Augsburgs, keltischen Ursprungs sind. Das gleiche gilt f�r fast alle Flussnamen, wie lnn, Alz, Traun, Salzach, Saalach und Prien. Keltisch sind auch die Namen der R�merorte: Bedaium und Artobnga. Auf den Inschriftdenkm�lern unserer Gegend erscheinen im r�mischen Gewande die Namen keltischer Gottheiten, wie Bedaius, Grannus, Sirona und Alounae. Manche Steine tragen r�mische und keltische Namen und sind dadurch Zeugen der Verschmelzung beider V�lker geworden.

 

 



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